Deutsches SLD-Register

Die Steatotische Lebererkrankung (SLD), auch als Fettlebererkrankung bezeichnet, ist die am weitesten verbreitete Lebererkrankung der industriell entwickelten Staaten. Sie ist oft der Beginn eines komplikationsreichen Krankheitsverlaufs mit Leberfibrose, Leberzirrhose oder auch dem Leberzellkrebs.
Seit 2020 betreibt die Deutsche Leberstiftung über die Leberstiftungs-GmbH ein Register zur Erforschung von Fettlebererkrankungen. Das dafür gegründete „Deutsches NAFLD-Register“ wurde zum 1. Januar 2024 in „Deutsches SLD-Register“ umbenannt. Im Jahr 2023 wurde durch die globalen hepatologischen Fachgesellschaften eine neue Nomenklatur und Struktur der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankungen (NAFLD) erarbeitet. Neuer Überbegriff ist nun die Steatotische Lebererkrankung (SLD). Dieser neuen Struktur folgt nun auch das SLD-Register.
Wissenschaftlicher Leiter des Registers ist Prof. Dr. Stefan Zeuzem, Frankfurt.
Das Register wurde in zwei Phasen aufgeteilt. In „Phase 1“ wird der natürliche Verlauf der steatotischen Lebererkrankungen erfasst. Diese Daten werden unter anderem wichtig für die Risiko-Nutzen-Bewertung bei der Bewertung zukünftiger Medikamente für diese Erkrankung sein. In der geplanten „Phase 2“ des Registers können zusätzlich die dann zugelassenen medikamentösen Therapien gemäß rechtlichen Vorgaben dokumentiert werden.
Für die Datenerhebung wurde im Auftrag der Deutschen Leberstiftung eine Datenbankstruktur (Dokumentationsportal) unter Verwendung der Software OSSE (Open-Source-Registersystem für Seltene Erkrankungen) programmiert. Die Studienunterlagen wurden bei der zuständigen Ethikkommission zustimmend beurteilt.
Mit Stand Juli 2025 wurden mehr als 1.700 Patienten im Register dokumentiert. Erste Daten aus dem Register wurden bereits veröffentlicht (Geier A, Rau M, Pathil-Warth A et al. Clinical characteristics of patients with non-alcoholic fatty liver disease (NAFLD) in Germany – First data from the German NAFLD-Registry. Z Gastroenterol 2023; 61(1): 60–70. doi: 10.1055/a-1986-7676.
Patienten aus dem Register gingen darüber hinaus als Validierungskohorte für einen nicht-invasiven Test zur Vorhersage einer signifikanten Leberfibrose ein (Lindvig Katrine P, Thorhauge Katrine H, Hansen Johanne K et al. Development, validation, and prognostic evaluation of LiverPRO for the prediction of significant liver fibrosis in primary care: a prospective cohort study. The Lancet Gastroenterology & Hepatology 2025; 10(1): 55-67. doi:10.1016/S2468-1253(24)00274-7).
Zudem wurde eine Einschätzung der Anwendbarkeit von Resmetirom bei Patienten mit MASH anhand von Daten aus dem Register vorgenommen (Messer Eva K, Petroff D, Schattenberg J et al. Evaluating Resmetirom Eligibility Among Patients with MASH: Insights from the German Steatotic Liver Disease-Registry. Z Gastroenterol 2025; doi: 10.1055/a-2592-6109).
Das Management Board trägt die wissenschaftliche Verantwortung für das Register. Diesem Gremium gehören an: Prof. Dr. Thomas Berg, Leipzig; Dr. Peter Buggisch, Hamburg; Prof. Dr. Münevver Demir, Berlin; Prof. Dr. Andreas Geier, Würzburg; Prof. Dr. Wolf Peter Hofmann, Berlin; Prof. Dr. Elke Roeb, Gießen; Prof. Dr. Jörn Schattenberg, Homburg; Dr. Kerstin Stein, Magdeburg; Prof. Dr. Heiner Wedemeyer, Hannover; Prof. Dr. Stefan Zeuzem, Frankfurt.
Das Deutsche SLD-Register wird finanziell unterstützt von der Advanz Pharma Specialty Medicine Deutschland GmbH und der Gilead Sciences GmbH sowie von Madrigal Pharmaceuticals, Inc. und der Novo Nordisk Pharma GmbH (Unterstützung direkt an die Leberstiftungs-GmbH).







