Projekt zur Definition von Risiko-Phänotypen für die Entwicklung von Leberkrankheiten
Die Deutsche Leberstiftung fördert institutionell für fünf Jahre eine prospektive Leberelastographie-Nachbeobachtungsstudie in der Erwachsenen-Kohorte des Leipziger Forschungszentrums für Zivilisationserkrankungen (LIFE) zur Definition von Risiko-Phänotypen für die Entwicklung signifikanter Lebererkrankungen in der Allgemeinbevölkerung.
Viele Menschen in Deutschland sind in ihrer Lebensqualität durch Volkskrankheiten eingeschränkt. Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung dieser Erkrankungen müssen künftig sowohl im Interesse des Einzelnen als auch der Gesellschaft verbessert werden. Dafür wurde im Leipziger Forschungszentrum für Zivilisationserkrankungen (LIFE) eine Erwachsenenstudie angelegt, in der 10.000 zufällig ausgewählte erwachsene Leipziger Bürger im Alter zwischen 20 und 79 Jahren einem umfangreichen standardisierten Untersuchungs- und Befragungsprogramm unterzogen wurden.
Die dabei gesammelten Daten und Bioproben stehen in den kommenden Jahren für weitere umfangreiche Analysen zur Verfügung und sollen Antworten auf dringende Gesundheitsfragen liefern. Die Studie soll wesentlich dazu beitragen, wertvolle Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie genetische Faktoren, Umweltbedingungen und Lebensgewohnheiten bei der Entstehung von Erkrankungen zusammenwirken.
Die Follow up-Untersuchung der 10.000 Probanden der LIFE-Erwachsenenstudie soll durch eine elastographische Untersuchung der Leber ergänzt werden. Damit können Hinweise für Lebererkrankungen in der Allgemeinbevölkerung charakterisiert und Daten darüber erhoben werden, inwieweit einfach zu erhebende Laborparameter der Routinediagnostik (z. B. Transaminasen, gGT) und Ultraschallbefunde als Surrogatparameter für eine hepatische Fibrose und Steatose pathologisch verändert sind. Diese Befunde können – insbesondere durch die prospektive Langzeitdokumentation – helfen, Risiko-Phänotypen zu definieren, bei denen in Zukunft fortgeschrittene Krankheitsstadien durch präventive Maßnahmen verhindert werden könnten.
Projektleiter sind Prof. Dr. Thomas Berg und Prof. Dr. Johannes Wiegand, Leipzig.