Leber von A bis Z
Albumin: Eiweiß, das von der Leber produziert wird. Es hält das „Körperwasser“ in den Gefäßen, bei Albuminmangel tritt dieses aus den Gefäßen ins Gewebe.
Alkohol: populäre Bezeichnung für Ethanol (C2H5OH). Ethanol entsteht auf natürliche Weise bei der Vergärung zuckerhaltiger Früchte. Die Menschen wurden schon früh auf die berauschende Wirkung von Ethanol aufmerksam, sie brauten Bier und bauten Wein an. Die regelmäßige, hohe Zufuhr von Alkohol schädigt Nervensystem, Gehirn und die Leber. Es kann zu einer alkoholischen Fettleberhepatitis kommen.
Ammoniak: giftige Verbindung von Stickstoff und Wasserstoff. Im Körper hat Ammoniak eine wichtige Funktion als Zwischenprodukt beim Auf- und Abbau von Aminosäuren. Zur Ausscheidung wird Ammoniak in der Leber in den ungiftigen Harnstoff umgewandelt.
ASH: Alcoholic Steatohepatitis, eine Leberentzündung durch eine alkoholbedingte Fettleber.
Aszites: Flüssigkeitsansammlung in der freien Bauchhöhle als Folge einer Leberzirrhose, wobei die Flüssigkeit aus Blutgefäßen austritt. Auch Bauchwassersucht genannt.
Autoimmunhepatitis: Leberentzündung aufgrund einer Reaktion des Immunsystems gegen Leberzellen („Rheuma der Leber“)
Bilirubin: Gelbes Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin. Ein erhöhter Bilirubin-Wert im Blut spricht für verschiedene Lebererkrankungen.
Biopsie: Die Entnahme und Untersuchung von Gewebe aus einem lebenden Organismus. Das entnommene Gewebe, z.B. nach einer Leberbiopsie (auch Leberpunktion genannt), wird unter dem Mikroskop und auch chemisch analysiert.
Cholangitis: Entzündung der Gallengänge
Cholestase: Rückstau der Gallenflüssigkeit in der Leber.
Computertomografie: Röntgenverfahren, bei dem mit Hilfe eines Computers Schichtbilder des Körpers erzeugt werden.
DAAs (Direct Acting Antiviral Agents): antivirale Medikamente, die direkt in den Replikationszyklus des Virus eingreifen
Diabetes mellitus: Gruppe von Stoffwechselerkrankungen, die zu erhöhten Blutzuckerwerten führen. Beim Typ-1-Diabetes kann der Körper kein Insulin, das Hormon zur Steuerung des Zuckerhaushalts, produzieren. Beim Typ-2-Diabetes sind Faktoren wie Übergewicht oder hohe Blutfettwerte für die Störung verantwortlich, die zu einer Fettleber führen kann. Dies trifft nicht nur Ältere, sondern auch übergewichtige Jugendliche.
Elastografie: Untersuchung zur Steifigkeit der Leber.
Endoskop: Gerät zur direkten Betrachtung des Körperinnern.
Enzyme: Proteine, die im Körper viele biochemische Reaktionen steuern, etwa die Verdauung oder Entgiftung. Die Leber stellt Enzyme aus Eiweiß her.
ERCP: Endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie. Die ERCP dient der diagnostischen Darstellung der Gallenwege, Gallenblase und des Pankreasgangs. Kann auch therapeutisch genutzt werden, um Gallensteine zu entfernen oder zu zertrümmern.
Fettleber: übermäßige Ansammlung von Fettzellen in der Leber. Die Ursachen können vielfältig sein. Hauptursachen sind falsche Ernährung und Alkoholmissbrauch. Ohne Therapie oder Änderung des Lebensstils droht eine Entzündung der Leber, die Hepatitis.
Fibrose: krankhafte Vermehrung des Bindegewebes in einem Organ, zum Beispiel der Leber. Bei der Leberfibrose verhärtet die Leber, in einem späteren Stadium kann die Fibrose in eine Leberzirrhose übergehen.
Galle: wird in den Zellen der Leber produziert und spaltet Nahrungsfette, damit diese im Darm leichter verdaut werden können.
Gelbsucht: auch Gelbsucht genannt. Zum Ikterus führt ein gestörter Bilirubinstoffwechsel, die Haut und Augen färben sich gelb. Ikterus ist ein Symptom diverser Lebererkrankungen
GGT: Gamma-Glutamyltransferase, ein Leberwert im Blut. Ist die GGT gemeinsam mit der GOT und der GPT erhöht, liegt mit großer Wahrscheinlichkeit eine Erkrankung der Leber vor.
Glykogen: ein Vielfachzucker, der aus Glucoseeinheiten besteht. Die Leber wandelt überschüssigen Blutzucker zu Glykogen in Speicherform um.
GOT: Glutamat-Oxalacetat Transaminase (auch AST), ein Leberwert im Blut. Wenn der GOT-Wert über dem für die GPT liegt, muss man in der Regel von einem schweren Leberschaden ausgehen.
GPT: Glutamat-Pyruvat Transaminase (auch ALT), der wichtigste Leberwert im Blut. Wenn der GPT-Wert erhöht ist, weist dies auf eine Leberzellschädigung hin.
Gynäkomastie: Vergrößerung der männlichen Brustdrüse – ein Anzeichen einer Lebererkrankung
Hepatische Enzephalopathie: Funktionsstörung des Gehirns, tritt im Endstadium einer Leberzirrhose auf.
Hepatitis: Entzündung der Leber, beispielsweise aufgrund einer Virusinfektion. Die Hepatitis kann akut mit starken Symptomen auftreten, aber auch chronisch als „stumme“ Entzündung, die vom Betroffenen nicht bemerkt wird. Wenn die Entzündung nicht abheilt, wird das untergegangene Lebergewebe durch Narbengewebe ersetzt
Hepatozyten: Leberzellen
Hämochromatose: Steht für die Eisenspeicherkrankheit. Der Dünndarm nimmt verstärkt Eisen aus der Nahrung auf, das er nicht mehr ausscheiden kann. Das Eisen wird in verschiedenen Organen wie der Leber deponiert. Der Eisenüberschuss schädigt Herz und Gelenke, führt zur Diabetes und Leberzirrhose.
Ikterus: auch Gelbsucht genannt. Zum Ikterus führt ein gestörter Bilirubinstoffwechsel, die Haut und Augen färben sich gelb. Ikterus ist ein Symptom diverser Lebererkrankungen
Immunsuppressiva: Medikamente, die die normale Funktion des Immunsystems unterdrücken. Die Mittel werden eingesetzt, um beispielsweise nach einer Lebertransplantation die vom Immunsystem angeregte Abstoßung des neuen Organs durch den Körper zu verhindern. Ebenso werden sie bei der Autoimmunhepatitis eingesetzt.
INR: internationaler Messwert zur Angabe der Blutgerinnungszeit. Ein erhöhter INR-Wert kann durch schwere Lebererkrankungen bedingt sein
Interferon: die Interferone werden vom Organismus als körpereigenes Gewebshormon gebildet. Gentechnisch hergestellte Interferone werden wegen ihrer Wirkung gegen Viren und Tumore als Medikamente genutzt. So wird Alpha-Interferon zur Therapie der chronischen Hepatitis B sowie der akuten und chronischen Hepatitis C-Virusinfektion eingesetzt.
Kernspintomografie: Magnet-Resonanz-Tomografie, Verfahren zur Herstellung von Schichtbildern des Körpers mit Hilfe eines starken Magnetfeldes
„Künstliche Leber“: Im Gegensatz zur künstlichen Niere kann die Funktion der Leber nur schwer durch Maschinen ersetzt werden. Spezielle Dialysemaschinen können die Entgiftungsfunktion der Leber übernehmen, doch noch gibt es kein Verfahren, um die Produktionsaktivitäten der Leber für den Körper zu ersetzen.
Krampfadern der Speiseröhre: treten im Endstadium einer Leberzirrhose auf. Die Adern können platzen, es drohen dann lebensgefährliche Blutungen
Kreatinin: ein Stoffwechselprodukt des Körpers, das über den Urin ausgeschieden wird. Kreatinin ist ein wichtiger Parameter in der Labormedizin, u. a. für die Abschätzung der Nierenfunktion
Laparoskopie: Bauchspiegelung, bei der mittels Endoskop Organe wie Leber und Gallenblase zu beobachten sind.
Leber: Die Leber ist mit bis zu 1,5 Kilogramm das schwerste Organ und die größte Drüse des Körpers. Sie besteht aus dem rechten Leberlappen unter dem Zwerchfell und dem kleineren linken Leberlappen, der bis in den Oberbauch reicht.
Leberbiopsie: wird eine Gewebeprobe aus der Leber entnommen.
Lebertumore: Es gibt verschiedene Tumoren. Der Leberzellkrebs und das Gallengangskarzinom entstehen im jeweiligen Organ. Außerdem können sich in der Leber auch bösartige Metastasen von anderen Organen ansiedeln, die vom Krebs befallen sind.
Leberwerte: bezeichnen verschiedene Blutwerte, die Hinweise auf eine Lebererkrankung geben. Der aussagekräftigste Leberwert ist die Glutamat-Pyruvat-Transaminase GPT. Ist der GPT-Wert erhöht, weist dies auf eine Leberzellschädigung hin.
(Leber-)Zirrhose: Sammelbegriff für die krankhafte Bindegewebsvermehrung infolge einer chronischen Entzündung. Die Zirrhose führt zur Verhärtung und narbigen Schrumpfung eines Organs und zum Untergang von Funktionsgewebe. Die Zirrhose kann in Lunge, Magen, Bauchspeicheldrüse, Brust oder Niere auftreten, hauptsächlich jedoch in der Leber.
Morbus Meulengracht: Gelbfärbung der Augen infolge einer leichten Bilirubinerhöhung. Der harmlose Enzymeffekt ist ohne gesundheitliche Auswirkungen.
Morbus Wilson: Genetisch bedingte Störung des Kupferstoffwechsels in der Leber
MRT: Die Magnet-Resonanz-Tomografie ist Verfahren zur Herstellung von Schichtbildern des Körpers mit Hilfe eines starken Magnetfeldes.
NASH: Non-Alcoholic Steatohepatitis, eine Leberentzündung durch eine nicht alkoholbedingte Fettleber
Palmarerythem: Rötung der Handinnenflächen und Fingerspitzen – ein Anzeichen für eine Lebererkrankung
PBC: Primär biliäre Zirrhose – eine chronische Entzündung der Gallenwege
Pfortader: eine Vene, die das Blut in Organen wie Magen, Darm oder Milz sammelt und der Leber zuführt.
Pruritus: Juckreiz, zum Beispiel aufgrund von vermehrter Gallensäureablagerung in der Haut
PSC: Primär sklerosierende Cholangitis – eine Autoimmunerkrankung der Leber. Sie entzündet sich, was bis hin zu einer Zirrhose führen kann.
Quick-Wert: Ein Blutgerinnungswert – wenn der Quick-Wert erniedrigt ist, kann dies ein Hinweis auf eine Lebererkrankung sein.
Rote Blutkörperchen: auch Erythrozyten genannt. Sie sind die häufigsten Zellen im Blut und transportieren den Sauerstoff im Blutgefäßsystem.
SBP: Die spontan bakterielle Peritonitis ist eine Entzündung des Bauchwassers und hochgefährlich.
Sonografie: Untersuchung mittels Ultraschall.
Ösophagusvarizen: s. Krampfadern der Speiseröhre
Spider naevi: „Gefäßstern“ der Haut mit einer zentralen kleinen Arterie und sternförmig angeordneten Venen – ein Anzeichen für eine Lebererkrankung
Spurenelemente: Mineralstoffe wie z.B. Jod, Kupfer, Eisen oder Zink, die im Körper in sehr geringen Mengen vorkommen.
TIPSS: Transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Stent-Shunt, d. h. ein minimalinvasiver Eingriff zur Verbindung von Pfortader und Lebervene durch die Leber hindurch
Transplantation: Ersatz eines funktionsunfähigen menschlichen Organs durch ein Spenderorgan. Erste Versuche, eine menschliche Leber zu verpflanzen, fanden etwa gleichzeitig mit der ersten Herzverpflanzung statt. Heute ist die Lebertransplantation fast schon klinische Routine. Kommt es zu einem akuten Leberversagen, muss unverzüglich transplantiert werden, da der Patient sonst wegen der fehlenden Entgiftungsfunktion innerhalb kurzer Zeit ins Leberausfallkoma fällt und stirbt.
Viren: Parasiten, die sich in die Zellen von Lebewesen einnisten. Viren sind keine eigenständigen Lebewesen und auf den Stoffwechsel der Wirtszelle angewiesen. Die Bekämpfung von Viren ist sehr schwierig, da sie nicht wie Bakterien abgetötet werden können. Die Medizin setzt auf antivirale Medikamente, die die virale Infektion und die Virusvermehrung behindern.
Virostatikum: ist ein Medikament, das die Virusvermehrung hemmt.
Virushepatitis: ist eine Lebererkrankung, die auf Viren zurückgeht – in Form von Hepatitis A, B, C, D und E.
Vitamine: komplexe organische Moleküle, die der Organismus für eine Reihe lebenswichtiger Funktionen benötigt. Bis auf eine Ausnahme kann der Körper Vitamine nicht herstellen, sondern entnimmt sie der Nahrung. Die Leber nimmt Vitamine auf und speichert sie – die Vitamine A, D, E und K sowie Folsäure und Vitamin B12.
Zirrhose: Sammelbegriff für die krankhafte Bindegewebsvermehrung infolge einer chronischen Entzündung. Die Zirrhose führt zur Verhärtung und narbigen Schrumpfung eines Organs und zum Untergang von Funktionsgewebe. Die Zirrhose kann in Lunge, Magen, Bauchspeicheldrüse, Brust oder Niere auftreten, hauptsächlich jedoch in der Leber.