Diagnose und Therapie – neue Erfolge für mehr Lebergesundheit
In den meisten Fällen können Leberschädigungen oder Lebererkrankungen bereits in einem frühen Stadium nachgewiesen und erfolgreich behandelt werden – vorausgesetzt, Arzt und Patient sind für das lebenswichtige Organ und seinen Gesundheitsstatus sensibilisiert.
Die meisten Lebererkrankungen verursachen in der Regel keine Krankheitszeichen, deswegen ist eine Untersuchung bereits im Verdachtsfall oder im Rahmen einer „Gesundheitsuntersuchung" sinnvoll. Seit der Umstrukturierung dieses Präventionsprogramms für gesetzlich Versicherte, das bis März 2019 unter dem Namen „Check-up 35“ geführt wurde, besteht ab dem vollendeten 35. Lebensjahr alle drei Jahre ein Anspruch auf diese Vorsorge-Untersuchung. Seit dem 1. Oktober 2021 wird als neue Vorsorgeleistung auch das einmalige Screening auf Hepatitis B und C angeboten. Damit sollen bislang unentdeckte Infektionen mit den Hepatitis-Viren B (HBV) und C (HCV) erkannt und betroffenen Menschen soll eine möglichst frühzeitige Behandlung angeboten werden. Erste Datenanalysen belegen, dass seit Einführung des Screenings die Diagnose-Zahlen steigen: In den ersten anderthalb Jahren konnte durch das Screening die Diagnose der Hepatitis B auf fast das Dreifache und die Diagnose der Hepatitis C auf fast das Zweieinhalbfache gesteigert werden. Auch wenn der jeweilige Anstieg in der Altersgruppe über 35 Jahre am deutlichsten ist und somit mit dem Screening assoziiert werden kann, gibt es noch weitere zu berücksichtigende Faktoren. Beispielsweise zählen auch die Fluchtmigration aus Ländern mit deutlich höherer Prävalenz bei aktiven HBV- und HCV-Infektionen zu den Gründen für steigende Fallzahlen.
Bislang ist die Bestimmung der sogenannten Leberwerte noch nicht Bestandteil der „Gesundheitsuntersuchung“, doch beim Verdacht auf eine Lebererkrankung – beispielsweise bei stark übergewichtigen Patienten – kann der Arzt gegebenenfalls diese Laborwerte zusätzlich bestimmen lassen. Viele Lebererkrankungen, die bereits in einem frühen Stadium diagnostiziert werden, lassen sich sehr gut therapieren – oftmals reicht bereits eine konsequente Änderung des Lebensstils.
Der Haus- oder Facharzt setzt zur Diagnose einer Lebererkrankung unterschiedliche Verfahren ein. Abhängig von der gestellten Diagnose wird mit der individuell auf den Patienten abgestimmten Therapie begonnen. In vielen Bereichen der Lebermedizin hat es in den vergangenen Jahren sehr große Fortschritte gegeben. Im Folgenden werden die wichtigsten Diagnoseverfahren und aktuelle Therapie-Möglichkeiten vorgestellt.
Im Folgenden werden die wichtigsten Diagnoseverfahren und aktuelle Therapie-Möglichkeiten vorgestellt: Leberdiagnostik, Leberwerte, Therapien und Lebertransplantation.