Autoimmunhepatitis (AIH) – der Feind in mir
Die Autoimmunhepatitis (AIH) ist eine chronische Hepatitis, die durch eine immunologische Reaktion ausgelöst wird: Die eigenen Leberzellen werden vom Immunsystem als „körperfremd“ identifiziert. Die Symptome dieser seltenen Lebererkrankung, die in jedem Alter auftreten kann, sind so unspezifisch wie bei anderen Leberentzündungen. Betroffene können unter Beschwerden wie Müdigkeit, Bauchschmerzen oder Juckreiz leiden – bei einem Teil der Patienten verläuft die Erkrankung beschwerdefrei. Frauen erkranken wesentlich häufiger als Männer.
Die chronische Leberentzündung kann zu einer Gewebeveränderung durch pathologische Vermehrung von Bindegewebszellen (Fibrose) führen, die unbehandelt in einer Leberzirrhose endet.
Die Aktivität der AIH kann der Arzt anhand erhöhter Transaminasen feststellen, die bei einem akuten entzündlichen Schub Spitzenwerte erreichen können.
Therapiert wird die AIH in der Regel durch eine Regulierung des Immunsystems mit Medikamenten (Immunsuppressiva). Durch die Medikamente kann die AIH in vielen Fällen dauerhaft unterdrückt und Patienten eine normale Lebenserwartung ermöglicht werden. Wenn die Erkrankung trotz konsequenter Therapie in eine Leberzirrhose übergeht, ist eine Lebertransplantation die einzige Option.
Im Rahmen einer Krebstherapie mit neuen Immun-Checkpoint-Inhibitoren (ICI) können Hepatitiden auch als immunvermittelte Nebenwirkung auftreten. Studienergebnisse belegen bei 7 bis 33 Prozent der Patienten eine Autoimmunhepatitis als Checkpoint-induzierte autoimmune Nebenwirkung.
Unter dem Navigationspunkt Autoimmunhepatitis und ICI wird dieses Thema hier auf der Website spezifisch thematisiert.
Die Deutsche Leberstiftung bietet für Betroffene und ihre Angehörigen ein Informationsfaltblatt zum Thema „Leber und Transplantation“ an.